Weltmusik (englisch World music)[1] bezeichnet zum einen die im Zuge fortschreitender Globalisierung entstandenen Mischformen aus westlichen und nichtwestlichen Musikpraktiken und zum anderen die Vorstellung von der Gesamtheit der regionalen Musiken der Welt, die seit der Verbreitung von Tonträgern im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahezu weltweit verfügbar geworden sind.
Demnach ist „der Begriff vage und mehrdimensional und wird entsprechend kontrovers diskutiert“, schreibt Max Peter Baumann in seinem MGG-Artikel dazu.[2] „Obwohl World Music die direkte Übersetzung des deutschen Begriffs Weltmusik zu sein scheint, bzw. umgekehrt, sind die jeweiligen Bedeutungen unterschiedlich. In der englischsprachigen Welt wird World Music als Überbegriff für sämtliche Musikformen und -stile dieser Erde verwendet, also im Sinne von Music cultures of the world. Im Gegensatz dazu bezieht sich der deutsche Terminus Weltmusik im Wesentlichen auf die Kombinationen von Elementen verschiedener Musikstile oder musikalischer Sprachen als eigenständige musikästhetische Kategorie (Crossover), häufig mit einem universalen Anspruch.“[3]
Zu den Unschärfen des Begriffs gehört, dass er zum einen Spielformen von Musik benennt, bei der Musiker aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenkommen und im Sinne einer musikalischen Konversation ganz elementar miteinander kommunizieren. Andererseits sind darunter Ausprägungen einer interkulturellen Weiterentwicklung zu verstehen, wie sie sich im Sinne der „Transkulturalität“[4] aus solchen zunächst unverbindlich verlaufenden Konversationsformen heraus ergeben können. Eine politische Konnotation hat der Begriff insofern, als Weltmusik aus der Überwindung nationaler und kolonialer Strukturen sowie eines westlichen Hierarchiedenkens heraus erwachsen ist. Schwierig ist eine Abgrenzung zu dem vielfach synonym verwendeten Begriff der „Globalen Musik“.